Dorferneuerung Bleichenbach – So fing es an!

Im April erhielt Ortenbergs Stadtteil Bleichenbach das Ernennungsschreiben zum ausgewählten Förderschwerpunkt des Dorferneuerungsprogramms.

Ein halbes Jahr später liegt bereits ein Konzept vor, dass die Pläne für das Dorferneuerungsprogramm mit dem Motto Bleichenbach – der Ort der Brücken baut und mit Leben erfüllt. In den vergangenen sechs Monaten entwickelte sich ein lebhafter und durch rege Bürgerbeteiligung gekennzeichneter Prozess.

Es bildeten sich fünf Arbeitsgruppen. Zahlreiche Treffen und Besuche anderer Orte, die ebenfalls im Projekt Dorferneuerung waren oder noch sind fanden statt. Es wurde mit der Stadtverwaltung zusammengearbeitet und Bürgerbefragungen, auch unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen vorgenommen.

Mittlerweile wissen die Beteiligten, dass ein maximaler Rahmen förderfähiger Kosten von über einer Million Euro zusammengekommen sind.

Dieser Tage fand nun ein Treffen aller am Dorferneuerungsprogramm beteiligten Bürger, professionellen Beratern, Vertretern des Wetteraukreises und der politischen Gremien der Stadt Ortenberg statt, an dem sich auch die fünf Arbeitskreise Dorferneuerung konstituierten. Dabei überreichte Claudia Koch vom Moderationsbüro pro regio an den Ersten Stadtrat Uli Heck, der in Vertretung für die Erkrankte Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring, zum Treffen im Hotel Schweikardt kam, das vorläufige 59 Seiten umfassende und bebilderte Dorfentwicklungskonzept.

Heck gab seiner Freude Ausdruck, dass so ein angenehmer wie schöner Stadtteil mit dieser Förderung belohnt wird. Den Anwesenden an diesem Abend wurde die Präsentation der Arbeitsgruppen vorgeführt, die Vertreter der Investitionsbank Hessen (IBH) kürzlich gezeigt wurden. Vertreter der Arbeitsgruppen hatten die Anliegen und Pläne für die Zukunft dargestellt. Jürgen Werner und Jan Spangenberg übernahmen an diesem Abend die Präsentation.

Mit dabei waren Desiree Albrecht und Volker Matthesius als Vertreter des Wetteraukreises und der Stadtverwaltung Pia Heidenreich-Hermann sowie die Ortsvorsteherin Gerda Vollmar.

Fünf Arbeitsgruppen kümmerten sich um die Themen. Die Gruppe Dorfzentrum hatte das Areal um die alte Schule, den Ortskern und die Frage eines Treffpunkts für Jung und Alt zum Schwerpunkt. Der Arbeitskreis Infrastruktur hatte den Autoverkehr, Bahn und Bus, die Fragen nach Poststellen und Ärzten, um die Kanalisierung, um die Wirtschaft und Gewerbe zum Inhalt. Eine dritte Gruppe kümmerte sich um die Weiterentwicklung der bestehenden Angebote für Kinder und Jugendliche sowie um generationenübergreifende Aspekte. Zu den Themen Tourismus, Natur und Umwelt erarbeitete eine weitere Gruppe Konzepte zur Bleiche, zum Radwegenetz und zur touristischen Entwicklungsmöglichkeiten.

Eine weitere Gruppe befasste sich mit dem Inhalt Bücherei, in der ausgehend von Plänen zu einer Bibliothek ebenfalls generationenübergreifende Aktionen sowie Hausaufgabenhilfe angegangen werden sollen.

Spangenberg und Werner stellten im Verlauf des Abends die verschiedenen Handlungsfelder vor. Da war zum einen das Schaffen eines lebendigen Zentrums mit Angeboten für alle Generationen für Vereine und Gäste im Dorfzentrum um die alte Schule.

Das zweite Handlungsfeld sieht den Ausbau von Angeboten wie Rad- und Wanderwege, der nicht nur Wohnqualität erhöht, sondern auch touristische Ziele verfolgt.

Ein Thema ist auch der Erhalt des baulich dörflichen Charakters und der natürlichen Begebenheiten. Wichtig ist außerdem die Anpassung der Verkehrssituation an den Dorfcharakter wie Entschleunigung und das Bahnangebot. Handlungsfeld fünf hat die Stärkung der Infrastruktur für Wirtschaft, Betriebe und den Dienstleistungssektor inne. Auch sollen grundlegende Infrastrukturangebote erhalten oder, wenn nötig neu entwickelt werden. Wichtig ist den Arbeitsgruppen die Einbindung der Kinder und Jugendlichen, damit diese sich mit dem Ort identifizieren können .

Weiterhin stellte sich auch Klaus Heim vor. Er berät potentielle Privatinvestoren, die im Rahmen der Dorferneuerung an ihren Häusern Umbaumaßnahmen vornehmen lassen wollen, kostenlos. Pro Gebäude gibt es bis zu 30.000 Euro, kündigte Heim an.

Zusammenfassend stellten alle Teilnehmer an dem Abend die Bedeutung der Arbeitskreise fest, die als Sprachrohr die Brücke zur Stadtverwaltung sind. Ende Februar steht das Thema Dorferneuerung auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung, die dann darüber entscheiden wird, ob das Dorferneuerungsprogramm angepackt wird. Ein nächstes Treffen der Arbeitskreise zusammen mit pro regio ist am 10. Januar 2008.

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 21.12.2007 (hp)